Grundsätzlich hat sich an der Herstellung des Glases seit der "Erfindung" der Glasmacherpfeife vor rund zweitausend Jahren nicht viel geändert. Dieses wichtige Glasmacherwerkzeug
wurde kurz vor Beginn unserer Zeitrechnung in der libanesischen, damals römischen Hafenstadt Sidon erstmals verwendet.
Das Einblasen von Glas in hölzerne Formen beschleunigte die Herstellung erheblich und verbilligte zudem die Produktion. Um auch im nördlichen Germanien nicht auf ihren
verfeinerten Lebensstil zu verzichten, wurden Glasmacher von der römischen Besatzungsmacht über die Alpen gebracht. So wurde begonnen, an einigen römischen Stützpunkten, wie z.B. in Köln, Glas
herzustellen.
Nach dem Ende der Römerzeit erlebte die Glasproduktion in Deutschland einen Niedergang, bevor im Mittelalter das Glas wiederentdeckt wurde. So weist ein Schriftstück darauf hin,
dass bereits im 13. Jahrhundert in Glashütt bei St. Englmar Glas geschmolzen wurde.
Ende des 17. Jahrhunderts bestanden bereits 60 Glashütten, die Spiegelglas, Butzenscheiben, Trinkgläser und auch Glasperlen für Rosenkränze produzierten und bis nach Spanien
verkauften. Im Lauf der nächsten Jahrhunderte etablierte sich Böhmen und das bayerisch-böhmische Grenzgebiet immer mehr zum Zentrum für die Herstellung von hochwertigen und anspruchsvoll
dekorierten Glasgefäßen.
Im 19. Jahrhundert wurden neue Technologien entwickelt, die eine bedeutende Verbesserung bei der Herstellung von optischen Gläsern, Mikroskopen und Brillen ermöglichten.
Heutzutage wird der größte Teil der von Industrie, Handel und Haushalten benötigten Glasprodukte maschinell hergestellt. Dennoch wird an der Glasstraße noch in vielen Betrieben mundgeblasenes
Glas produziert.