Auf rund 2.000 qm befindet sich am Fuß der Burgruine Weißenstein bei Regen ein einmaliges Kunstwerk, der Gläserne Wald.
Nach einer Idee von Charly Rödl und durch die Umsetzung von Glaskünstler Rudolf Schmid stehen hier bis dato 30 aus Flachglas konstruierte Bäume. Nachts werden die bis zu acht Meter hohen Gebilde von Bodenflutern ins rechte Licht gerückt und laden somit auch am Abend ein, das Kunstwerk, das 2002 mit dem Glasstraßenpreis ausgezeichnet wurde, zu durchschlendern.
Im Laufe der Zeit sollen auf dem Areal noch etwa 50 weitere Bäume "wachsen" und noch viele Einheimische und Touristen begeistern.
Weitere Informationen:
www.glaeserner-wald.de
www.regen.de
"Ein Wald mit Fichten und Tannen aus Glas"
Ihre Blätter rascheln nicht. Ihre Äste treiben nicht aus. Ihre Jahresringe sucht man vergebens. Weder Fichten noch Espen oder Kiefern haben Wurzeln. Die Bäume, die in Regen auf dem Quarzriff des
Pfahls wachsen, sind einzigartig und in den vielen Wäldern des Bayerischen Waldes ebenso wenig zu finden wie anderswo auf der Welt. Der Wald, den die Stadt "gepflanzt" hat, ist aus Glas.
Der Gläserne Wald zählt zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten im und um den Luftkurort Regen.
Er ist Touristenattraktion und Kunstwerk zugleich. Tausende Besucher geraten Jahr für Jahr nach einem Spaziergang durch den 2.000 Quadratmeter großen Glaswald ins Schwärmen. Auch viele Prominente wie Alt-Bundeskanzler Helmut Kohl oder Volksmusik-Moderatorin Carolin Reiber schlenderten bereits zwischen den Bäumen aus farbigem Flachglas umher. Fernsehsender drehten Filme über die Gläsernen Bäume vor der imposanten Kulisse der Bayerwald-Landschaft und im Jahr 2002 wurde die Stadt mit dem Glasstraßenpreis ausgezeichnet, der die außerordentlich gute Verbindung von Tourismus und Glaskultur würdigt.
Blau- und Weißtannen, Fichten, Buchen, Kiefern oder Espen ragen neben dem Fressenden Haus, dem früheren Getreidekasten der einstigen Trutzburg Weißenstein, in den Himmel. Kein Baum "wächst" wie
der andere. Das Sonnenlicht bricht sich auf bunten, kegelförmigen Baumkronen, kreisrunden Ästen, spitzen, zackigen Zweigen oder spiralenartig gewundenen Stämmen. Grün, blau und braun schimmern
die Kunstwerke aus acht Millimeter dünnem Flachglas. Um den Wipfel des mit acht Metern höchsten Baumes zu sehen, müssen sich selbst erwachsene Besucher strecken. Vor zehn Jahren versenkte der
Künstler Rudolf Schmid die ersten Stämme für die Glasbäume im Boden. Mittlerweile sind 30 Bäume zu bewundern. Der Glaswald ist eine große Bereicherung für das touristische Angebot der
Stadt.
Mit dem Gläsernen Wald will Regen auch der Glasindustrie neue Impulse geben. Denn mit dem Glas ist die Stadt eng verbunden: Die Degenberger, früher Herren von Burg Weißenstein, waren die ersten
Glashüttenbesitzer im Bayerischen Wald. Die Brillengläser der in Regen ansässigen Firma Rodenstock sind deutschlandweit bekannt, ebenso die Spezial-Linsen des Linos-Photonics-Konzerns, die unter
anderem in hochmodernen Head-up-Displays für Flugzeuge oder medizinischen Geräten eingebaut werden.
Ein ganz besonderer Knoten hat die Stadt Regen außerdem weit über die Landkreisgrenzen hinaus bekannt gemacht. Wer bei Knoten an ein Wirrwarr aus Hanfseilen oder Schnürsenkeln denkt, irrt: Der
Knoten ist nicht aus Tauen geknüpft. Die Stadt zeigt auch im Kurpark im Ortskern ihre Verbundenheit mit dem Glas.
Die Miniprismen des Glasfadens schillern je nach Licht in den verschiedensten Farben. Alle Völker dieser Erde mit einem Faden erreichen – das ist die Grundidee des Künstlers Charly Rödl, die hinter dem Gläsernen Faden und Knoten steckt. Vom Kurpark soll der Gläserne Faden - zumindest symbolisch - rund um den Globus führen.